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Systemische Beratung
und der Perspektivenwechsel

Der Mensch spielt auf verschiedenen Bühnen seines Lebens. Seine Gedanken, Gefühle, Wahrnehmung, Handlungen und Entscheidungen werden von Dialogen in Familien und Gruppen, Interaktionen am Arbeitsplatz, Einflüssen von analogen und digitalen Netzwerken, Massenmedien und kulturellen Gesellschaftsnormen beeinflusst, einschließlich seiner körperlichen Verfassung und Lebensgeschichte.

In der systemischen Beratung geht es nicht darum, Sie als Person zu analysieren oder herauszufinden, was Dinge, Umstände und Konflikte aus Ihnen gemacht haben. Vielmehr betrachten wir, wie Wechselwirkungen entstehen und sich bei Bedarf verändern lassen. Max wirkt auf Moritz und Moritz wiederum wirkt auf Max.

Solche Perspektivenwechsel regen zu neuen Beschreibungen an und können Unterschiede und neue Lösungsstrategien aufzeigen. Meine Beratung ist erfolgreich, wenn sie zu einem Perspektivenwechsel anregt und die neue Perspektive von der bisherigen abweicht.

Im „beraterisch-systemischen“ Alltag zeigt sich der Zusammenhang von Theorie und Praxis in der Umsetzung von Haltung, Grundannahmen und -prinzipien in einem zielorientierten Vorgehen durch und mit einer Vielzahl von Methoden und Techniken.

Die Grundhaltung und Grundprinzipien meiner systemischen Praxis:​

1. Allparteilichkeit und Neutralität bis hin zur Neugier Diese Haltungen und Prinzipien sind mir wichtig, um objektiv und unvoreingenommen zu beraten. Allparteilichkeit bedeutet, dass ich alle Informationen und Perspektiven ohne Vorurteile betrachte. Neutralität hilft mir, in Konflikten und Debatte fair und unvoreingenommen zu bleiben. Neugier ermöglicht es mir, tiefer in ein Thema einzutauchen und neue Perspektivenperlen zu finden.

2. Metaperspektive und reflektierende Grundhaltung Eine metaperspektive und eine reflektierende Grundhaltung sind für mich wichtig, um Ihre Perspektive zu verstehen und Ihre sowie meine mehrschichtig in Frage zu stellen.

3. Wertschätzung, Respekt und Respektlosigkeit Respekt und Wertschätzung gilt Ihnen, Respektlosigkeit den Symptomen oder Problemen. Eine hinterfragende und kritische Haltung gegenüber Gewissheiten einzunehmen und nicht einfach unbesehen zu akzeptieren, kann dazu beitragen, dass man ein tieferes Verständnis in die Dinge erlangt und bessere/andere Entscheidungen trifft. Doch nur in Verbindung mit Respekt und Wertschätzung kann Respektlosigkeit nützliche Impulse zur Veränderung setzen. "Der Wertschätzung gilt dabei der Vorrang, Wertschätzung kann geradezu als das mächtigste Wirkprinzip systemischer Praxis betrachtet werden." (Mücke 2000)

4. Kontextsensibilität  Eine wichtige Perspektive bei der Betrachtung von Problemen ist der Kontext, in dem sie auftreten. Deshalb ist es oft hilfreich, das Problem in einen größeren zeitlichen, sozialen oder interaktiven Zusammenhang zu stellen, indem ich Fragen stelle wie: Wann tritt das Problem auf? Wie reagiert die Umgebung darauf? Wann tritt das Verhalten nicht oder weniger häufig auf? Dies kann helfen, die Ursachen des Problems besser zu verstehen und Lösungsmöglichkeiten zu finden.

​5. Zirkularität Zirkularität spielt eine wichtige Rolle in meiner systemischen Praxis, da ich versuche, den Prozess der Veränderung in alle Richtungen zu betrachten und die Auswirkungen von Handlungen auf den Gesamtkontext zu berücksichtigen.

6. Ressourcen- und Lösungsorientiert  Meine Beratung konzentriert sich auf die Suche nach Lösungen und unterstützt Sie dabei, Ihre eigenen Fähigkeiten und Ressourcen besser zu nutzen, um Ihre Ziele zu erreichen und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Sie fördert die Autonomie und Selbstbestimmung. Gleichzeitig ist mir bedeutsam zu betonen, dass eine rein ressourcenorientierte Herangehensweise auch dazu führen kann, dass real existierende materielle und strukturelle Probleme ausgeblendet und als Kommunikationsprobleme umgedeutet werden. Es ist daher wichtig, dass ich in meiner Beratung auch strukturelle und materielle Defizite berücksichtige, die Probleme oder Symptome verursachen oder verschärfen können.

7. Sensibilität für Wirklichkeitskonstruktionen Das bedeutet, dass ich mir bewusst bin, dass die Wirklichkeit, die wir erleben, durch unsere Perspektiven, Erfahrungen und Vorstellungen geprägt und nicht objektiv gegeben ist. Wenn die Welt, in der wir leben, von uns selbst laufend erfunden wird, ist es unmöglich für mich zu wissen, was für Sie das Beste ist und was Sie tun sollen. Stattdessen will ich Sie dabei unterstützen, Ihre angestrebte Selbstwirklichkeit zu finden.

8. Hypothesenbildung und Grundhaltung des Nicht-Wissens In meiner systemischen Praxis habe ich eine Grundhaltung des Nicht-Wissens. Das bedeutet, dass ich offen bin für neue Ideen und Perspektiven und mich nicht auf meine eigenen Annahmen und Vorurteile verlasse. Stattdessen versuche ich, alle Informationen und Perspektiven objektiv und unvoreingenommen zu betrachten und mögliche Hypothesen und Lösungen auf dieser Basis zu entwickeln.

Der Name ist nicht das Ding, die Landkarte ist nicht das Land.

Koreybski

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